Meine Lieblingsziele: Der Rhein

Meine Lieblingsziele - von Hans Wembacher.
Der Rhein - der schönste Abschnitt ist zwischen Rüdesheim und Koblenz

Die bedeutendste Wasserstraße Europas und zugleich der landschaftlich schönste Fluss ist der Rhein. In unzähligen Liedern besungen, beginnt unsere Reise in Rüdesheim. Früher von 4 Burgen gesichert ist das Weinbaustädtchen einer der meistbesuchten Orte des Rheingaus. Neben der Drosselgasse, mit den vielen Musik-Weinwirtschaften gibt es versteckte Winkel und ruhige Gassen, wo man günstig einkehren kann. Ein markantes Gebäude ist Sitz der Fa. Asbach, dem ersten Weinbrandhersteller Deutschlands.
Oberhalb im Ortsteil Ebingen liegt in der Kirche der Schrein der Hl. Hildegard von Bingen und zum Reliquienschatz gehört das Haupt der Hl. Berta, der Mutter des Hl. Rupert, Salzburgs Wiedergründer. Die im Jahre 1904 vom Fürsten zu Löwenstein neugestiftete Abtei St. Hildegards prägt die von berühmten Weingärten umgebene Landschaft. Hier dominiert der Riesling, der zu den besten Deutschlands zählt.
Vom Niederwalddenkmal mit der Germania hat man einen der grandiosen Ausblicke aufs Rheintal. Nach dem Krieg 1871 errichtet, ist es eines der Wahrzeichen des Deutschen Kaiserreichs. Die Sesselliftbahn führt über die großen Weinfelder zurück nach Rüdesheim. Nach ein paar Kilometern beginnt hier das enge Teil des Rheins, der hier das Rheinische Schiefergebirge durchbricht. Die Ruine Ehrenfels bewachte den Eingang. Zahlreiche Burgen und Ruinen zeugen nun von der reichen Geschichte und dem schwerbewachten Handelsweg im Mittelalter. Diese und fast alle anderen Burgen wurden durch französische Soldaten sowohl Ludwig XIV. und Napoleons zerstört bzw. verwüstet.
Fachwerkhäuser und gepflegte Hotels gibt es im Rotweinort Assmannshausen, und Bismark war Stammgast.

Auf der linken Seite sind die Ausläufer des Hunsrücks und rechts die des Taunus. Und die Weinanbaugebiete gehen über in Steillagen und kleinste Anger werden ausgenutzt. An Lorch und der Burg Nollig vorbei, kommen wir nach Kaub. Der Pfalzgrafenstein mitten im Fuß war die befestigte Mautstation in der Flussmitte und alle Schiffe mussten ihren Zoll leisten. Die Einnahmen waren für den Pfalzgrafen, die regelmäßig Wittelsbacher waren. In Kaub steht auch das Denkmal von Blücher, der hier in der Silvesternacht 1813 mit seinen Truppen übersetzte und bald Napoleon zum Rücktritt zwang. Die Loreley wird der 120 m hohe Felsen genannt, der such direkt in den Rhein hineinschiebt. Hier ist der Mittelrhein an seiner engsten Stelle, nur 1/3 der normalen Breite, und mit eigen Felsriffen im Wasser die schwierigste Stelle für die Schiffahrt. Das Loreley-Lied „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten ...“ ist heute sehr populär, besonders in Japan. Es folgt der Fischerort St. Goarshausen mit der Burg Katz (nach dem Erbauer Katzenelnbogen) und gleich anschließend Wellmich mit der Burg Maus. Interessant ist die Sage der beiden Brüderburgen Liebenstein und Sterrenberg. 2 Brüder stritten sich so ums Erbe, daß sie eine riesige Trennmauer bauten, und ihre blinde Schwester nur mit einem Bruchteil abfanden. Diese baute damit das Kloster Kamp-Bornhofen, heute eine bekannte Wallfahrtskirche. Braubach hat die einzige unzerstörte Burg am Rhein, die auf einem steilen Schieferfelsen stehende. Marksburg. Hier ist der Sitz der Deutschen Burgenvereinigung, der fast alle Schloß- und Burgenbesitzer angehören. Am Fluß Lahn sieht man die Stadt Lahnstein und die Burg Lahneck. Eine gewaltige Festungsanlage ist die Burg Ehrenbreitstein. Von hier kontrollierte man die Mündung der Mosel, den Handelsverkehr und die Stadt Koblenz. Auf der Festung mit dem herrlichen Ausblick sieht man noch das Ehremahl des Deutschen Heeres und den „Greif“, mit 10 Tonnen einst die größte Kanone Europas. Dank der Bundesgartenschau wurde eine Seilbahn zum Rheinufer in Koblenz gebaut. Diese sollte eigentlich abgerissen werden, aber ist heute die vielgenutzte Attraktion und unbedingt zu empfehlen.

Das Deutsche Eck ist die Spitze am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, nach einer Niederlassung der Deutsch-Ordensritter benannt. Hier steht das gewaltige Denkmal von Kaiser Wilhelm I. Im Krieg zerstört, lies es ein Koblenzer mit überwältigender Bürgerunterstützung gegen den Willen der Landesregierung auf seine Kosten wiederherstellen. Schöne Promenaden, das Schoß der Trierer Kurfürsten, das Weindorf sind Höhepunkte der bedeutenden Weinhandelsmetropole.
Auf der Rückfahrt, vorbei an der Burg Stolzenfels, kommen wir nach Rhens. Der kanzelartige Königsstuhl repräsentiert die Stätte, an der die Kurfürsten jahrhundertelang den Deutschen König wählten. In der Regel wurde er dann in Rom vom Papst im Petersdom zum Römischen Kaiser gekrönt. Boppard, einst römisches Kastell, ist für seine Weinlage „Bopparder Hamm“ berühmt. In Bad Salzig gibt es Glaubersalzquellen. St. Goar wird von der Ruine der Festung Rheinfels überragt. Auf der Fahrt zum Rotweinort Oberwesel hat man nochmals einen prächtigen Blick auf den Loreley-Felsen. Bacherach ist ein alter Stapelplatz für Rheingauweine und besitzt die besterhalte Stadtbefestigung des Mittelrheins. Die hochgelegenen Burg Stahleck ist heute Jugendherberge.
Es folgen die Burgen Heimburg, Sooneck, Reichenstein und Rheinstein. Auf einer Insel im Rhein liegt der Mäuseturm., die Zollstation der Mainzer Erzbischöfe. In Bingerbrück überqueren wir die Nahe und kommen nach Bingen. Eine der ältesten Römerstädte wird geprägt von der Burg Klopp und dem Rochusberg. Mit der Fähre und malerischen Ausblicken auf die Germania kommen wir wieder nach Rüdesheim.
Das mittlere Rheintal ist verkehrsmäßig bestens erschlossen. Es gibt auf beiden Seiten gut ausgebaute Straßen, schön angelegte Radwege, und die Eisenbahn fährt beiderseits mit vielen Tunneln. Am schönsten ist jedoch eine Schiffahrt. Die
Köln-Düsseldorfer ist an allen Punkten vertreten. Kleinere Ausflugsschiffe fahren nur bestimmte Strecken. Aber das Erlebnis einer Schiffsreise mit den Blicken auf Weinberge, stille Dörfer, kleine Städte und die Burgenlandschaft sind unvergesslich. Ein besonderes Erlebnis ist „Rhein in Flammen „ ein gewaltiges Fest, mehrmals im Jahr mit Schiffskorso, gigantischen Feuerwerken und Straßenfesten beiderseits des
Rheins. Heuer ist dies auch ein Opfer von Corona.
Neben den sehr guten Weinen ist natürlich auch das sehr gute Essen zu erwähnen. Im Rüdesheimer Hof, einem gutbürgerlichen Hotel, ist der rheinische Sauerbraten ein
Gedicht. Die Straußenwirtschaften, so genannt nach einem Stroh- bzw. Blumenstrauß am Hauseingang, sind ebenfalls zu empfehlen. Die angebotenen Winzer-Brotzeiten passen hervorragend zu den Rheingauweinen. Wer eine
Deutschlandreise plant sollte auf alle Fälle diesen herrlichen Landstrich besuchen.

Meine Empfehlungen:
Aussichtspunkte: Rüdesheim: Niederwalddenkmal, Abtei St. Hildegard
Koblenz: Burg Ehrenbreitstein
Weinproben: Rüdesheim: Bischöfl. Weingut, Eibingen – Abtei St. Hildegard
In Rüdesheim und den anderen Orten haben die Winzer abwechselnd Stände
Koblenz: Weindorf
Schiffahrt: Köln-Düsseldorfer – kleine Strecken oder große Rundfahrt
Hotels: Rüdesheim – Rüdesheimer Hof www.ruedesheimer-hof.de

Koblenz – Mercure Hotel direkt neben dem Weindorf

Leserreisen des Traunsteiner Tagblatts und de Berchtesgadener Anzeiger waren
schon öfters bei „Rhein in Flammen“. Zu den Leserreisen sind Sie herzlich eingeladen.

www.wembacher-reisen.de